Blogger : Presse – Jetzt heben die Amateure endgültig ab…

Veröffentlicht: 14 Juli 2014 in Autoblogger, Industrie

Manchmal muss man sich wirklich fragen, was in den Köpfen von an und für sich vernünftigen Menschen vorgeht, kurz bevor sie abheben…

Journalisten reagieren „dünnhäutig und verunsichert“ auf Blogger, behauptet Freizeit-Autoblogger Tom Schwede in seinem Blog 1300ccm.de. Mal ehrlich, Tom, das redest du dir doch hoffentlich nicht selber ein, oder…? So einfach ist das nicht. Und das solltest du mittlerweile wirklich besser wissen. Denn tatsächlich ist es so, dass Blogger Parasiten sind. Sie machen sich über etwas her, das zwischen Industrie und Medien über Jahrzehnte natürlich gewachsen ist.

Schlimmer noch: Autoblogger ruinieren den Kommunikations-Markt, hauptsächlich weil kein einziges Blog wirklich ein funktionierendes Businessmodell hat. Wenn nicht gerade von Hartz IV, dann leben Blogger doch von ihren Jobs in ganz anderen Bereichen, wo sie das Geld für die regelmäßig eintrudelnden Rechnungen verdienen.

„Blogs haben Leser. Das macht sie für die Industrie interessant.“ Falsch. Auch Printredaktionen haben ihre Online-Redaktionen. Und die haben definitiv mehr Leser als jeder Blogger. Und natürlich ebenfalls ein stets wachsendes – und kostenlos abrufbares – Archiv.

Was Blogger für die Industrie interessant macht, ist die Tatsache, dass das Autoverrückte sind und mit diesem Anspruch auch durchweg positiv über jeden noch so hinterfragenswürdigen Unsinn, den sich die Automobilindustrie ausgedacht hat, unkritisch und völlig subjektiv berichten. Natürlich im Sinne ihrer Gastgeber. Fast kostenlose PR also, kostet die Industrie Reisespesen und eine Tankfüllung Sprit. DAS kritisieren Medienvertreter. Und zwar völlig zu Recht!

DAS ist es, was immer mehr für Frustration unter Medienschaffenden sorgt, zumindest bei all jenen, die dem Verbraucher Qualitätsjournalismus – also auch kritische Hinterfragen – anbieten, hierzu natürlich auch einem Businessmodell unterworfen sind. Die Folge: Die Industrie denkt sich, sie könne so „auf die billige Tour“ positive Berichterstattung sichern – und à la longue auf Anzeigenschaltungen bei vielen Medien verzichten.

Wundert euch also nicht, liebe Blogger, wenn eurem amateurhaften Einmischen in eine professionelle Branche nicht eben viele Sympathien entgegen schlagen.

Ich persönlich lese nur sehr vereinzelt Blogs, da die meisten untereinander – vom „beschönigten“ Content her – ohnehin identisch sind – und daher austauschbar, ohne jegliches Alleinstellungsmerkmal. Wie ich zu Autobloggern stehe, habe ich zudem HIER schon einmal thematisiert.

Vor allem aber bin ich sehr schlecht auf die meisten Industriesklaven in den diversen Abteilungen für Öffentlichkeitsarbeit der Hersteller und Importeure zu sprechen, die sich in ihrer selbstherrlichen Art eine Urteilsfindung herausnehmen und mal eben auswürfeln, wer in der Branche „wichtig“ sei und wer nicht. Auch innerhalb der Medienbranche werden solche völlig unpassenden Wertungen angebracht.

Volvo, Saab, Peugeot und Citroen, die ersten stolpern über ihr arrogantes Gehabe, weitere werden folgen, denn Sie schaufelnsich mit ihrer „Geiz-ist-geil-Mentalität“ das eigene Grab. Der Tag wird kommen, wo strauchelnde Autobauer (oder sollte man die nicht besser „Autoverkäufer“ nennen…?) die Medien brauchen werden. Nämlich dann, wenn die ach so billige und positive Autoblogger-Blase geplatzt ist. Und erst dann werden sie konsterniert feststellen, dass sie selbst dabei nachgeholfen haben, die Branche mit verbrannter Erde zu verzieren. Just my two Cents.

AUTOBLOGGER – ÜBERFLÜSSIGES ZUBEHÖR

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